Im Bonusspiel untergegangen
„Wir haben heute nichts zu verlieren“, waren sich die Trainer des FSV Blau-Weiß Greifswald Andreas Reiter und Tilman Thonack vor Beginn der 2. Pokalrunde gegen die TSG Neustrelitz sicher. Am Ende waren trotzdem einige Akteure enttäuscht. Das Ergebnis lautete 1:13 – und obwohl man dem Regionalligisten standesgemäß unterlegen gewesen war, war es in der Höhe dem Spielverlauf nicht ganz angemessen.
Nach dem Erstrundensieg in Reinkenhagen (6:1) hatten die Greifswalder beim Losen nicht das glücklichste Händchen gehabt und Mitfavorit Neustrelitz gezogen. Nun fehlten ausgerechnet in dieser Partie zahlreiche Leistungsträger. Der Kader war auf dreizehn Spieler zusammengeschrumpft, die Auswahl für Reiter entsprechend klein. Trotzdem war das Vertrauen in die eigene Stärke da und auch mit dem Anpfiff spürbar. In den ersten zehn Sekunden erkämpfte Florian Voigt sich gleich den Ball und schloss zum ersten Mal ab. Die Residenzstädter wirkten überrascht vom forschen Beginn des FSV, doch leider war dieser Ansturm auf die ersten fünf Minuten beschränkt. Dann ging die TSG in Führung. Mit Alexander Lukesch, dem ehemaligen Penzliner, traf ein alter Landesliga-Bekannter. Andrew Marveggio legte umgehend nach. Blau-Weiß hielt anschließend wieder besser mit, gestaltete die Partie bis zur 31. Minute offen, inklusive einer großen Doppelchance: Zunächst ließ Keeper Patryk Robert Kujawa einen Freistoß von Philipp Kleberc nur nach vorn abklatschen, Voigts Nachschuss klatschte an die Latte. Dann trafen vor der Pause Lukesch, George Kelbel und Zvonimir Teklic und die Messe war gelesen.
Auch in der zweiten Hälfte versuchte der FSV mitzuspielen, schnitt sich damit aber ins eigene Fleisch. So sahen ca. 100 zahlende Zuschauer am St. Georgsfeld Minuten mit gut vorgetragenen Angriffen des Außenseiters, wie den in der 61. Minute als Maximilian Klug Marco Sander bediente und dieser zum zwischenzeitlichen 1:8 traf – aber auch Minuten, in denen die TSG ein Tor nach dem anderen erzielte, weil Blau-Weiß zu hoch stand. Am Ende waren es 13 Gegentreffer, die den Klassenunterschied mehr als deutlich machten.
Dass ein Regionalligist nicht der richtige Gradmesser für eine Landesklassemannschaft sein kann, ist klar. Für Blau-Weiß wird das kommende Ligaspiel gegen Insel Usedom viel wichtiger sein. Dennoch war die Partie gegen Neustrelitz eine interessante Lehrstunde.
Torfolge: 0:1 Lukesch (5.), 0:2 Marveggio (7.), 0:3 Lukesch (31.), 0:4 Kelbel (41.), 0:5 Teklic (45.), 0:6 Lukesch (47.), 0:7 Duraj (50.), 0:8 Teklic (57.), 1:8 Sander (61.), 1:9, 1:10 Kelbel (65., 71.), 1:11 Lukesch (78.), 1:12 Duraj (84.), 1:13 Kelbel (86.)
Blau-Weiß mit: Frank – von Woedtke (Vilter), Kleberc, Willitsch, Walter – Ehlert – Eickfeldt, Klug (Scherr), Sander, Gust – Voigt