Endlich ein Erfolgserlebnis
Ausgerechnet beim Tabellenführer durfte der FSV Blau-Weiß Greifswald zum ersten Mal in der laufenden Rückrunde jubeln. Beim 3:3 in Kühlungsborn holte man einen sehr überraschenden, aber überaus verdienten Punkt, der erst in der Schlussminute auf kuriose Weise zementiert wurde. Ausgerechnet Keeper Daniel Frank, der im Eifer des Gefechts bei der letzten Standardsituation mit nach vorn gestürmt war, hatte das Glück des Tüchtigen. In der 93. Minute prallte ihm die Kugel nämlich nach einem Ehlert-Kopfball vom Pfosten direkt vor die Füße und er traf zum vielumjubelten Ausgleich.
Dem voran gingen anderthalb spannende Fußballstunden auf dem Waldsportplatz. Zunächst ging Kühlungsborn in Führung. 22 Minuten waren gespielt, als Richie Ahrens nach einem schnellen Konter auf 1:0 stellte und sich die Gastgeber, die zehn Ligapartien in Folge als Sieger beendet hatten, auf dem rechten Weg wähnten. Doch Blau-Weiß reagierte verblüffend gefasst auf den Rückstand, war binnen kurzer Zeit bereit zurückzuschlagen. Nach einem abgefälschten Weylo-Freistoß war Marco Sander am langen Pfosten blank und traf zum neunten Mal in dieser Saison (29.). Nur zwei Minuten darauf wurde auch Philipp Klebercs Freistoß für Keeper Robert Schwanitz unhaltbar abgefälscht. Fielen die Tore auch ein bisschen glücklich, muss man den Greifswaldern aber eine große kämpferische Leistung zuerkennen, die überhaupt erst dazu führte, dass so viele gefährliche Standardsituationen resultierten. Allerdings war der Branchenprimus in dieser Phase nicht abzuhängen. Weylos Grätsche sieben Minuten vor der Pause wertete das Schiedsrichtergespann als regelwidrig. Tom Wilke verwandelte den umstrittenen Strafstoß souverän. Im zweiten Durchgang stellten die Blau-Weißen ihr Defensivverhalten etwas um – und sofort geriet der Gastgeber in Schwierigkeiten. Der Spielaufbau der Kühlungsborner beschränkte sich nunmehr auf lange Bälle, die zwar nach wie vor Gefahr versprachen, aber weniger gut kontrollierbar waren. Die Gäste machten es besser, kombinierten jetzt gefällig bis ins letzte Drittel und erarbeiteten sich mehr und mehr Spielanteile. Als die Partie Spitz auf Knopf stand, schienen aber doch wieder die Hausherren das bessere Ende für sich zu haben. Nach einem Eckball war Krzysztof Trzcinski per Kopf zur Stelle und erzielte das 3:2 (80.). Doch Blau-Weiß hatte noch ein Ass im Ärmel …
Nun müssen die Hansestädter die Euphorie über den Punktgewinn gut konservieren, denn am Osterwochenende steht mit dem Greifswalder Derby ein besonderes Spiel an. Die Verbandsligareserve des GFC hat in der Rückrunde bislang von zwölf möglichen Punkten zehn geholt. Blau-Weiß wird erneut alles in die Waagschale werfen müssen, um etwas mitzunehmen.
Torfolge: 1:0 Ahrens (22.), 1:1 Sander (29.), 1:2 Kleberc (31.), 2:2 Wilke (38.), 3:2 Trzcinski (80.), 3:3 Frank (90.+3)
Blau-Weiß mit: Frank – Stark, Weylo, Walter – Klug, Kleberc – Hildebrandt, Ehlert, Gust (Putzki) – Voigt, Sander
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