Den Sieg verschenkt
Der FSV Blau-Weiß Greifswald wähnte sich zum Rückrundenauftakt gegen die Gäste aus Graal-Müritz lange Zeit auf der Siegerstraße, verschenkte die Punkte aber in den Schlussminuten. Die
2:3-Niederlage war schließlich aufgrund einer schwächeren zweiten Halbzeit nicht unverdient.
Bis auf die gesperrten Philipp Kleberc und Michael Walter konnte Coach Andreas Reiter im ersten Spiel nach der Winterpause nahezu aus dem Vollen schöpfen. Gegen den Tabellenelften, der im
November mehrere Erfolgserlebnisse in Serie gefeiert hatte, sollte auf dem Kunstrasen im Volksstadion dreifach gepunktet werden. Blau-Weiß trat in der gewohnten 3-5-2-Formation an und wollte aus
einer kompakten Defensive heraus kontrollierte Attacken fahren. Dies gelang zunächst sehr gut. Obwohl der TSV kämpferisch stark dagegenhielt, setzten die Hausherren die ersten Akzente. Bereits
nach elf Minuten schlug es im Kasten von Gästekeeper Johannes Jagusch ein. In Pascal Seipel hatte ein eigener Mitspieler einen Voß-Freistoß unhaltbar in die Maschen verlängert. Dass Michel
Rickler nur zehn Minuten später für den Ausgleich sorgte, nachdem die Gastgeber in der eigenen Hälfte den Ball verloren hatten, passte aber auch ins Bild. Trotz erkennbarer Überlegenheit ging den
Greifswaldern doch unverkennbar die nötige Souveränität ab. Zu allem Überfluss musste Michael Putzki kurze Zeit später verletzt vom Feld. Steffen Eickfeldt sollte fortan im Sturm für Wirbel
sorgen.
Im zweiten Durchgang machten die Gäste zunächst den griffigeren Eindruck, doch Blau-Weiß ging wieder in Führung. Eine schöne Kombination über die rechte Seite führte zur Flanke von Christian
Hildebrandt, die am langen Pfosten Nico Gust fand – 2:1. Anstatt jedoch nun auf völlige Kontrolle zu setzen, wurde der FSV immer aufgeregter und ungenauer in den eigenen Aktionen. So brachte man
kaum mehr Ruhe in die Partie und war vorn nahezu abgemeldet. Schließlich kam es, wie es kommen musste. In der 86. Minute sorgte wieder Rickler für den Ausgleich, nachdem Torwart Tom Borchardt bei
einem Freistoß aus dem Halbfeld danebengegriffen hatte. Nur eine Minute später kam es im Strafraum wieder zum Durcheinander, das diesmal Philipp Peter Höger zur Gästeführung nutzen konnte.
Blau-Weiß erholte sich von diesem Schock in den letzten Minuten nicht mehr und blieb bis zum Schlusspfiff trotz totaler Offensive ohne weiteren Abschluss.
Der FSV bleibt zwar zunächst Vierter, muss aber aufgrund der vielen Sonntagsspiele noch um seinen Platz bangen. Am nächsten Wochenende reist man zur Oberligareserve des FC Anker Wismar.
Torfolge: 1:0 Seipel (Eigentor, 11.), 1:1 Rickler (21.), 2:1 Gust (67.), 2:2 Rickler (86.), 2:3 Höger (87.)
Blau-Weiß mit: Borchardt – Klug, Weylo, Kuhles – Voß, Ehlert – Hildebrandt, Sander, Putzki (Eickfeldt) – Gust, Voigt
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